Recht häufig hört man die Frage: Wie viele Lux hat denn die Lampe(*)?
Der Fachmann rollt dann mit den Augen, denn die Frage ist vergleichbar mit "wie viele Quadratmeter hat denn dieser Liter?". Dazu müsste man wissen auf wie vielen Quadratmetern denn das Wasser wie hoch stehen soll. So ähnlich ist das mit den Lux.
Die richtige Einheit für die Lichtmenge ist Lumen (lm). Das bezeichnet die gesamte Lichtmenge, die von einer Lichtquelle abgegeben wird. Lux (lx) ist die Beleuchtungsstärke, gemessen in Lumen pro Quadratmeter.
Um also heraus zu finden, wie viele Lux eine Leuchte auf einer Oberfläche erzeugt, muss man wissen wie viele Lumen sie produziert, in welchem Öffnungswinkel diese abgestrahlt werden und wie weit Oberfläche und Leuchte voneinander entfernt sind. Eine Leuchte mit einem relativ eng gebündelten Lichtstrahl wird also mehr Lux auf eine Oberfläche bringen, als eine mit einem weiten Öffnungswinkel.
Klingt jetzt kompliziert, ist es auch ein wenig. Nicht umsonst gibt es Lichtdesigner, die sich genau mit diesen Problemen auseinander setzen. Aber den Lichtdesigner braucht man ja nicht gleich, damit man im Flur den Garderobenhaken findet.
Typische Beleuchtungsstärken sind:
Volles Sonnenlicht: 100.000 lx
Zahnarzt-Leuchte: >15.000 lx
Normaler Arbeitsplatz: >500 lx
Flur: >100 lx
Wohnzimmer: ca. 50 lx
Damit kann man grob abschätzen wie viel Lumen bei welchem Öffnungswinkel eine Leuchte braucht. Erst mal brauchen wir die Fläche, die ausgeleuchtet werden soll. Nicht vergessen: Die Wände zählen dabei mit, wenn die nicht im Lichtkegel liegen, bleiben sie halt dunkel.
Gehen wir also im einfachsten Fall von einer Deckenleuchte aus, die halbwegs gleichmäßig nach unten und seitlich strahlt, dann teilen wir einfach die Lumen der Leuchte durch Quadratmeter von Boden und Wand. Das gibt dann einen groben Richtwert, wie viele Lux im Durchschnitt ankommen werden.
Daraus kann man dann schon mal sehen, dass die Leuchte mit 1000 lm das Wohnzimmer von 40 qm Größe doch relativ düster aussehen lassen wird. Selbst wenn ausschließlich der Boden ausgeleuchtet würde, gäbe das im Durchschnitt nur 25 lx. Werden die 1000 lm aber als punktuelle Beleuchtung verwendet, z.B. um eine Vitrine zu beleuchten, dann kann das einen sehr schönen Effekt ergeben. Einzelne Lichtinseln in einem im Durchschnitt eher dunklen Raum können eine angenehme Stimmung ergeben.
Damit sind wir der Frage wie hell denn eine Leuchte ist, natürlich noch nicht richtig nahe gekommen, aber wir haben erst mal eine Idee, wie das mit der Lichtmenge funktioniert. Wie das genau mit den Lumen geht, das erklären wir nächstes mal.
(*) Das zweite Punkt über den sich beim Fachmann die Zehnnägel aufrollen, ist die Vertauschung von Lampe und Leuchte. Leuchte ist das Ding, das man an die Wand schraubt, die Lampe packt man in die Leuchte rein, sie wird auch als „Leuchtmittel“ bezeichnet. Bei LED-Leuchten gibt es oft keine Trennung, da die LEDs fest in der Leuchte verbaut sind.